Ergebnisse Forschungsprojekte 2011
Aktuelle Resistenzsituation in den Eberstationen Teil II, IFN Schönow
Dr. Martin Schulze hat zusammen mit Karin Rüdiger 22 Stationen des FBF besucht. Zu diesen Stationen zählen (in alphabetischer Reihenfolge) die Bayern-Genetik GmbH in Landshut, BHZP GmbH mit Sitz in Dahlheim-Ellringen, farm concepts GmbH & Co.KG aus Wahlstedt, der Schweinezuchtverband Baden-Württemberg e V. mit drei Standorten (Herbertingen, Killingen und Abstetter Hof), und die Zucht- und Besamungsunion Hessen eG in Alsfeld. Weiterhin sind die österreichischen Stationen Schweinebesamungsanstalt Gleisdorf, die Niederösterreichische Besamungs- und Genetiktransfer GmbH aus Hohenwarth und der Schweinezuchtverband & Besamung (SZV) Oberösterreich in Steinhaus Mitglieder im FBF. Aus der Schweiz ist die SUISAG in Sempach ebenfalls im FBF organisiert.
Bei den Untersuchungen des IFN wurden zahlreiche Spermaportionen untersucht und mehr als 1000 Keimproben ausgewertet. Bei 26% der Spermaproben wurden resistente Keime nachgewiesen. Dr. Schulze zeigte zahlreiche Fotos aus Stall und Labor und gab Anregungen für Verbesserungen.
Alle Beiratsmitglieder waren sich einig, dass dieses Projekt fortgeführt werden soll, v.a. die Stationsbesuche fanden großen Anklang.
Unterschiede in der Membranorganisation von Eberspermien als Hinweis für unterschiedliche Kälteempfindlichkeit, IFN Schönow
Die Lagerung der Spermien erfolgt seit Jahrzehnten bei 16-18°C. Dieser Temperaturbereich bietet möglichen Keimen in der Besamungstube aber ebenfalls gute Vermehrungsbedingungen über eine Lagerungsdauer von mehreren Tagen. Da eine sterile Samenentnahme beim Eber aufgrund der ungünstigen anatomischen Verhältnisse (Div. suburethrale) nicht möglich ist, wird schon seit langem ein Weg gesucht, die Lagerungstemperatur auf 4-8°C zu senken, ohne das die Samenzellen negativ beeinflusst werden. Es gibt eberindividuelle Unterschiede hinsichtlich der Kälteempfindlichkeit der Spermien.
Bei dem Projekt Unterschiede in der Membranorganisation
wurden durch Zentrifugation die Spermienmembran in die einzelnen Bestandteile zerlegt. Zu einem großen Teil bestehen sie aus Lipiden, die im Anschluss näher klassifiziert wurden.
Ziel war es, Spermien, die bei der Lagerung bei 4°C noch eine gute Motilität aufwiesen, weiter zu charakterisieren. Es zeigte sich, dass in bestimmten Bereichen die kältestabilen Spermien andere Strukturen aufwiesen als kälteempfindliche Samenzellen. Diesen Hinweisen wird weiter nachgegangen.
Empfindlichkeit der Spermien in der Frühphase der Konservierung, TiHo Hannover
Es sollte geklärt werden, zu welcher Phase der Frühkonservierung (unmittelbar nach Ankunft im Labor) die Spermien am empfindlichsten sind. Hierzu wurden mittels verschiedener Testverfahren zu verschiedenen Zeitpunkten und Temperaturen die Einflüsse auf die Samenzellen untersucht. Überraschend war, dass die Spermien sofort nach der Vorverdünnung sehr empfindlich waren. Zu späteren Zeitpunkten erholten sich die Spermien wieder.
Ziel eines weiteren Forschungsprojektes ist es, ein praxistaugliches Protokoll für die Frühphase der Konservierung zu entwickeln, um den Stress auf die Spermien so gering wie möglich zu halten und die Befruchtungskompetenz nicht negativ zu beeinflussen.