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15.02.2024rss_feed

Großes Interesse an der Vortragsveranstaltung Think Pink 2024

Als fester Bestandteil des Messekalenders fand am Mittwoch, den 07. Februar, die Vortragsveranstaltung Think Pink im grünen Saal der Halle Münsterland statt. Die Veranstaltung wird als Gemeinschaftsprojekt der von GFS, Erzeugerring Westfalen und Agravis im Zuge der Agrarunternehmertage in Münster organisiert. Das Motto der diesjährigen Think Pink-Veranstaltung lautet: Mit der Power der Jugend. Speziell junge Betriebsleiter und Berufskollegen sollten bei der Veranstaltung in den Fokus gerückt werden. Das Interesse an der Vortragsveranstaltung war groß! Auch der letzte Stuhl im grünen Saal war besetzt – knapp 310 Personen nahmen an der Veranstaltung teil.

v.l.: Bernhard Schulze Dorfkönig, Johannes Esser, Dr. Sandra Vagt, Dr. Bernhard Lingemann, Bernd Heiming, Hendrik Terhürne-Hörmann und Susanne Rohde.

v.l.: Bernhard Schulze Dorfkönig, Johannes Esser, Dr. Sandra Vagt, Dr. Bernhard Lingemann, Bernd Heiming, Hendrik Terhürne-Hörmann und Susanne Rohde.

Als Referenten für die Vortragsveranstaltung Think Pink wurden Bernd Heiming, Martin Hagemann, Johannes Esser, Hendrik Terhürne-Hörmann und Dr. Bernhard Lingemann gewonnen. Bernd Heiming und Martin Hagemann gaben jeweils Einblicke in die heutigen Strukturen ihrer landwirtschaftlichen Betriebe und gingen auf zukünftige Planungen und Entwicklungen ein. Bernd Heiming legte dabei den Fokus auf die Sauenhaltung. Hier steht zukünftig der Umbau des Deckzentrums an, dessen Genehmigungsverfahren eher kompliziert ist. Viele Gespräche werden derzeit mit unterschiedlichen Behörden geführt. Das Deckzentrum soll künftig mit einem betonierten und mit Stroh eingestreutem Auslauf ausgestattet werden, der durch ein Sonnensegel überdacht wird. Für den Umbau des Abferkelstalls wurde noch kein konkretes Konzept ausgearbeitet.

 

Martin Hagemann legte den Fokus seines Beitrags auf die Schweinemast. Der Betrieb hat sich in den vergangen zehn Jahren stetig weiterentwickelt und sich vergrößert. Zu den Entwicklungen der vergangenen zehn Jahre zählen z.B. der Umbau und die Sanierung der Bestandsgebäude, Beteiligungen an Windkraftanlagen, der Bau eines Schweinemaststalls, einer Maschinenhalle und eines Güllelagerbehälters sowie die Umstellung der Stallungen auf die Haltungsstufe II. Auch in Zukunft sollen Investitionen weiterhin getätigt werden – ohne die Grundstruktur des Betriebes zu gefährden. Einen Markt für Schweinefleisch wird es auch in der Zukunft weiterhin geben, ist sich der Betriebsleiter sicher. In der Landwirtschaft muss es weiter die Tierhaltung geben, allerdings muss die Bereitschaft der Betriebsleiter weiterhin groß sein, so Martin Hagemann.

 

Auch Hendrik Terhürne-Hörmann stellte seinen familiengeführten Betrieb vor und legte dabei den Fokus auf die Sauenhaltung. 2011 wurde der Betrieb durch Hendrik Terhürne-Hörmann übernommen. Seitdem wurde der Sauenbestand aufgestockt, die Altgebäude modernisiert, die FAZ, der Deck-Wartestall und die Abferkelung erweitert und ein Quarantänestall gebaut. Für die Zukunft plant der Betriebsleiter den Neubau des Deckzentrums und der Abferkelung. Hendrik Terhüne-Hörmann beschäftigt sich außerdem mit verschiedenen Möglichkeiten Treibhausgase einzusparen. Er prüft mit welchen Maßnahmen der Betrieb CO² einsparen kann, ohne dass sich die Wirtschaftlichkeit verschlechtert. Das vorrangige Ziel dabei ist es eher herauszufinden, ob er damit in Zukunft einen Markt bedienen kann. In Vorleistung möchte er jedenfalls nicht gehen. Allgemein sieht er bei der Weiterentwicklung des eigenen Betriebs viel Potential – auch ohne, dass der Sauenbestand aufgestockt wird.

 

Johannes Esser, Betriebswirtschaftler der LWK NRW, referierte zum Thema Schweinehaltung hat Perspektive – Kostenanalyse für die verschiedenen Haltungsformen. Dabei ging er zunächst auf die Anforderungen an die Haltung von Tieren und das Tierhaltungskennzeichen ein. Anschließend stellte er Investitionskosten, Produktionskosten für die Sauenhaltung, die Ferkelaufzucht und die Schweinemast i.A. der entsprechenden Haltungsstufen vor. Auch auf die Herausforderungen hinsichtlich des Fachkräftemangels, mögliche Förderprogramme und Mehrkosten höherer Haltungsstufen ging er ein. Eine Perspektive für die Schweinehaltung sieht er weiterhin. Er empfiehlt den Betriebsleitern die Ruhe zu bewahren und auf Sicht zu fahren.

 

Herr Dr. Lingemann (AGRAVIS) sprach über das Thema CO2-Bilanzierung. Hierbei ging er auf die Bedeutung der Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette ein und erläuterte das Nachhaltigkeitsdreieck (sozial, ökologisch und ökonomisch). Seiner Ansicht nach sind die deutschen Schweinhalter bzgl. der CO2-Bilanzierung sehr weit vorne, auch gerade weil sie gute Leistungen erzielen. Den größten Anteil der CO2-Emissionen macht die Produktion der Futtermittel aus. Durch die Böden, das Klima und die Wasserversorgung sieht er bei Deutschland einen großen Standortvorteil im Gegensatz z.B. zu Spanien.


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